_Mgr. Tomáš Krejčíist Chefdirigent und Triebkraft der Jungen Brünner Philharmoniker seit 1994. Er stammt aus Jihlava (Iglau). Tomáš Krejčí absolvierte Konservatorium und Janáček-Akademie für Musik und darstellende Kunst Brno (Brünn) mit Hauptfach Sologesang und Akademie musischer Künste in Prag, Hauptfach Dirigieren (Prof. Jiří Bělohlávek). Er ist künstlerischer Leiter der Kammeroper an der Janáček-Akademie; an der Spitze der Jungen Brünner Philharmoniker steht er schon seit 16 Konzertsaisons.
Als Dirigent arbeitete er mit dem Westböhmischen Symphonieorchester Mariánské Lázně (Marienbad), mit der Philharmonie Hradec Králové (Königgrätz), mit der Janáček-Philharmonie Ostrava (Ostrau), Talich-Kammerorchester Prag und mit der Kammerphilharmonie Pardubice (Pardubitz) zusammen. Er beteiligte sich an Einstudierungen von folgenden Opern: Z. Fibich – Helga (Ústí nad Labem, Prag), G. B. Pergolesi – La serva padrona (Prag) und V. Blodek – V studni (feierliche Neuöffnung des Theaters in Znojmo). In den Jahren zwischen 1996 und 2000 wirkte er als der zweite Dirigent des Tschechischen Philharmonischen Chors Brno (Brünn). Als Sänger nahm Tomáš Krejčí im Jahr 1991 an Gesangkursen „Mitte Europa“ teil und studierte die Rolle des Papagenos in Mozarts „Zauberflöte“ ein. Weiter nahm er Werke vieler gegenwärtigen Komponisten für den Tschechischen Rundfunk auf. Zur Zeit widmet er sich vornehmlich dem Bereich Oratorium, z. B. J. Haydn – Die Schöpfung (Konzertreise in Deutschland), W. A. Mozart – Die Krönungsmesse, Requiem (Aufnahme für das Tschechische Fernsehen), B. Martinů – Polní mše (Feldmesse, Festival in Deutschland), A. Dvořák – Te Deum, F. Schubert – Messe in G-Dur (CD- Aufnahme). Er ist Gründer und künstlerischer Leiter des Männervokalquartetts Q VOX. |
Mr. Murry Sidlin
Renomierter amerikanische Dirigent, der sich in den letzten Jahren mit Einstudierung von Aufführungsumständen Verdis Requiems im Ghetto während des Krieges befasste. Dank Herrn Sidlins Interesses für diese Problematik enstand das Projekt „Defiant Requiem“ („Requiem des Zorns“). Zum ersten Mal wurde Verdis Requiem unter diesem Namen mit Oregon Symphonic Orchestra im Jahr 2002 einstudiert. Seitdem wurde Defiant Requiem bereits mehrmals aufgeführt, unter anderem auch in Terezín ( Theresienstadt) oder zum Beispiel am 31. Mai 2012 in Jerusalem – immer unter der Leitung Murry Sidlins. Die Leidenschaft und Hingabe, mit denen Maestro Sidlin die künstlerischen Anstrengungen der Theresienstädter Häftlinge ehrt, wurden im Jahr 2008 zur Enstehungsgrundlage der Stiftung Defiant Requiem Foundation und im folgenden Jahr auch des Rafael-Schächter-Instituts in Terezín. Maestro Sidlin hat mit vielen Musikkörpern in Amerika zusammengearbeitet. Er war zwölf Jahre lang Musikdirektor von New Haven Symphony und während dieser Zeit wirke er acht Saisons auch als Musikdirektor der Long Beach Symphony in Kalifornien. Weitere bedeutende Zusammenarbeiten Herrn Sidlins entwickelten sich mit Tulsa Philharmonic, Connecticut Ballet, San Diego Symphony oder Gavleborg Orkester of Sweden. Murry Sidlin tritt als Gastdirigent in vielen professionellen Orchestren der Welt auf und wirkt ebenso pädogogisch auf Aspen´s American Academy of Conducting.
Rafael Schächter mit den Worten von Murry Sidlin „Rafael Schächter wurde in Rumänien geboren und kam in die Tschechische Republik, um in Prag Oper zu studieren. Er fing an als Korrepetitor von Opernsängern, war ein hervorragender Pianist und begann sich sukzessive auch als Operndirigent durchzusetzen. Dann kamen die Nazis und er musste Musikunterricht geben, um überhaupt zu überleben. Hätte sich die Situation anders entwickelt, bin ich mir ganz sicher, dass er ein berühmter Dirigent geworden wäre. Alle Zeitzeugen waren sich darüber einig, dass er ein sehr inspirativer, herzlicher, impulsiver, offener Mann war, der die Menschen stets mit einem Lächeln auf den Lippen unterrichtete (...) Er gab den Menschen in Theresienstadt den Sinn des Lebens, er gab ihnen die Hoffnung, auch wenn sie abends zu den Proben kamen und dabei wortwörtlich die Toten überschreiten mussten. Marianka Zadikowová (Zeitzeugin) sagte, dass sie sich den ganzen Tag auf den Abend gefreut hatte, wenn sie wieder proben wird, und dass sie den ganzen Tag im Geiste ihren Part gesungen hatte. Bei Verdi habe sich Schächter sehr verändert, er arbeitete wie besessen, hatte jemand während der Probe beispielsweise nur geflüstert, habe er ihn gleich angeschrien. Das Requiem bedeutete für ihn bestimmt etwas ganz anderes, als die früher im Ghetto einstudierten Stücke.“ Autor: Alice Marxová, www. holocaust.cz |